Nach der letzten grauenvollen Nacht und einem immer noch sehr dünigen Tag haben wir für einen „Notstopp“ kurz vor dem großen offiziellen Yachthafen von Palma in einer traumhaft schönen Bucht geankert.
Und wir haben von weitem einen Wal gesehen! Leider haben wir kein Foto gemacht, wir waren einfach total hin und weg.
An unserem schönen Ankerplatz wollten wir das Dieselleck lokalisieren und das Pumpensystem zum Laufen bringen.
Aber die Sonne schien, und so wurde erst einmal gebadet.
Dann machte ich mich daran, den Innenraum so weit vorzubereiten, dass man gut an den Tank herankommt.
Ein Leck konnten wir zum Glück nicht finden und müssen weiter nach der Quelle des Diesels suchen.
Valentin wollte anschließend das Dingi vorbereiten, sodass ich mit den Kindern an Land übersetzen kann. Aber damit hatten wir die nächste Baustelle – beim Aufpumpen bemerkten wir, dass das Ventil undicht war. Als dann dieses Problem endlich provisorisch behoben war, hatten Wind und Wellen so zugenommen, so dass es nicht möglich war an Land zu gehen. Doch nach ein bisschen Warten ging es doch noch los.
Haare Waschen für Arvin. Sonst rastafari und ab!
Heute Nacht hat es uns wirklich richtig durchgeschüttelt. Ich bin sogar aus dem Bett gefallen und habe mich dann am Schapp festhalten müssen. Zum Glück war ich von der Nachtschicht befreit.
Valentin und Michele waren die ganze Nacht auf Wache. Ordentlich Fahrt hatten wir schon – 9 Knoten. Aber es gab ziemlichen Seegang und starke Krängung. Die Reling war auf Wasserhöhe und es hörte sich an, als ob das Schiff aus allen Nähten bricht. Dass es auf See Schlaglöcher gibt, wusste ich bis dato noch nicht. Heute hängen wir alle durch, mein Magen hat sich immer noch nicht beruhigt, aber unser Schiff hat es gemeistert.
Leider haben wir Diesel in der Bilge und die Lenzpumpen sind ausgestiegen. Zum Glück hat Michele schon die neue Ersatzpumpe angeschlossen. Ein Leck im Abwasserschlauch wurde provisorisch mit Panzertape geflickt.
Eigentlich wollten wir bis Ibiza durchfahren, aber jetzt steuern wir wahrscheinlich doch Mallorca an um das Schiff wieder in Ordnung zu bringen.
Heute passieren wir die Südspitze von Sardinien aber wir werden nicht anlegen. Es ist noch genug Diesel an Bord, sodass wir nicht nachtanken müssen.
120 Seemeilen in den letzten 24 Stunden, das ist schon etwas. Und die Höchstgeschwindigkeit von Juliane: 9,7 Knoten – kaum zu glauben.
Eine lange Etappe, aber immer kurzweilig, weil es stets etwas zu tun gibt. Die Decksmänner machen sauber
und genießen anschließend die wohlverdiente Ruhe
Und unter Deck gibt es auch immer etwas zu tun. Ein Druckschalter an der Wasserpumpe war kaputt
aber zu ermitteln, was wohin fließt, war gar nicht so einfach.
Endlich segeln – aber leider nur für 2 Stunden… Dann war der Wind weg.
Die Panne mit dem Ruder gestern Abend war kein Versehen von Juliane sondern eine Feder vom neuen bzw. improvisierten Autopiloten ist herausgesprungen und musste jetzt repariert werden.
Es wird weiter gelötet und gebastelt! Michele am Werk.
Die Lüsterkemmenlösung:
Dann ertönte der Ruf vom Ausguck: Laaand in Sicht!
Ustica
Und das ist der Kurs für die nächsten fünf Tage:
Der Stromboli empfing uns extra mit Knall und frischer Lava!
Abends gab es einen großen Schreck. Juliane hatte Ruderwache und setzte in der Dunkelheit aus Versehen das Ruder mit dem Feststellhebel fest. Und er ließ sich nicht mehr lösen – das Schiff war also manövrierunfähig. Zum Glück war Valentin gleich zur Stelle und konnte mit etwas Mühe das Problem lösen.
Heute geht es zur Abwechslung mal 20 Seemeilen über die Straße. Natürlich nur symbolisch.
Die Straße von Messina ist die Meerenge zwischen Sizilien und dem italienischen Festland. Man muss schon ein bisschen aufpassen, es gibt viel Schiffsverkehr und starke abwechselnde Strömung, die fast an die eigene Schiffsgeschwindigkeit heranreicht. Wenn man zum falschen Zeitpunkt losfährt kann es passieren, dass man Vollgeschwindigkeit fährt aber sich trotzdem nicht von der Stelle bewegt.
Deshalb hat Arvin auch den wichtigsten Posten als Ausguck.
Zweitwichtigster Posten: Der Navigator Michelle:
Der Rest der Crew hält sich bereit
oder zeichnet schon mal den neuen Kurs ein.