Alltag im F*f*luss – unvergleichlich schöner Guadiana

Nachdem wir 11 Nächte in dem ruhigsten Hafen ever verbracht, jede Menge stürmische und regnerische Tage „abgewettert“ und Lebensmittel und Wasser gebunkert haben, machen wir die Leinen in Ayamonte los und legen völlig unaufgeregt ab. Keine Sorgen über Wind und Welle beschäftigen uns, denn es geht einfach nur den Fluss hinauf. Selbst dem Unterqueren der Brücke können wir eigentlich sorgenlos entgegensehen – da macht sich ein 2-Master bezahlt, wo die Höhe sich verteilen kann. 

Die Sonne scheint und ein kleines Lüftchen lässt uns übermütig die Fok raus- und den Motor aus machen. So segeln wir mit der Strömung gemütliche 1-2 Knoten. Wenn es mal 3 sind, gibt es schon Begeisterungsrufe.

Ein bisschen sorgenvoll schauen alle auf die errechnete Ankunftszeit (die lustigste Art für Rechenspiele) – da können 8 Seemeilen zu einer Nachtfahrt werden und wir überlegen schon wie wir die Nachtwache verteilen 😉 Anstatt den Motor doch noch zu starten, lassen wir an einer breiteren Stelle einfach den Anker fallen und begeben uns in das Leben im Fluss.

Die letzten Sonnenstrahlen genießen wir an Deck und mit der Dämmerung erwachen die nächtlichen Geräusche und die Natur umhüllt uns und zeigt sich mit einer Erhabenheit, die mich zu Tränen rührt. 

Am zweiten Tag fahren wir dann doch bei 0 Knoten Wind mit Motor das letzte Stück bis zu den beiden Dörfchen Alcoutim – portugiesisch und Sanlucar auf der spanischen Seite.

Levin holt sein Sax raus und hinterlässt bei uns und den Menschen die zum Ufer kommen und aus ihren Booten luken, eine unvergässliche Erinnerung.

Alex, den wir in Ayamonte kennengelernt haben, lädt uns in die „Riverrats“ ein und nach unserer unüberhörbaren Ankunft werden wir herzlich aufgenommen. Gleich am nächsten Tag trifft sich eine Gruppe, um zu Gräbern aus der Bronzezeit zu wandern, der wir uns freudig anschließen.

So erkunden wir Land und Leute, essen Orangen und Granatäpfel frisch vom Baum, klettern den Hügel rauf, um das Internet zu fangen und schwimmen im Fluss, der zwar eine fürchterliche Farbe hat, aber absolut sauber ist.


Wann wir weiter fahren ist noch nicht beschossen, den Fluss hoch nach Sevilla steht auf dem Plan, die Karibik ist vom Tisch, dafür die Nordküste Afrikas wie z. B. Marokko im Spiel und auch ein Abstecher zu den Kanaren reizt weiterhin… Wer Lust hat uns auf einer der Etappen zu begleiten, ist herzlich eingeladen uns anzuschreiben!

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