Wir sind glücklich im Wasser, aber immer noch im Hafen von Almerimar. Wenn es gut läuft, kommen wir morgen Nachmittag los, aber es ist einfach noch so viel zu tun. Aber wir haben auch schon jede Menge geschafft und seid Freitag ist auch die Crew für die erste Etappe zusammen. Wir melden uns wenn wir „den Anker lichten“…
Die erste Testfahrt
Die Matrosen warten auf neue Befehle.
Legobauen im Schatten.
Erste Vorräte werden wieder angelegt.
Landgang mit Eispause.
Leider muss der Windpilot so verpackt nach Deutschland zurücksegeln – wir haben erst gestern erfahren dass Umbauten notwendig gewesen wären um ihn auf unserem Schiff zu benutzen, sehr traurig!
Heute haben wir tatsächlich die 400 Liter Diesel abgelassen, gefiltert und in den gereinigten Tank zurück gefüllt. Die Ansaugpumpe hat leider nicht funktioniert – Valentin hat sich dann auf das Geländer beim vorderen Mast gestellt und mit dem Mund den Diesel angesaugt. Dann ist er mit dem Daumen drauf die Leiter nach unten gelaufen und dann floss es genau richtig für unseren Trichter mit Filter. Die Verunreinigung hielt sich auch in Grenzen, keine Dieselpest zum Glück!
Parallel haben Levin und Arvin die Schiffsschraube abgeschliffen – ein sehr langwieriger Prozess. Aber auch den haben wir erfolgreich abgeschlossen. Während wir zu unserem abendlichen Bad zum Strand gegangen sind, bringt Valentin schon den Primer auf.
Morgen wird dann alles, inclusive Ruder, kleinere Stellen am Rumpf und die Schraube noch mit Antifouling gestrichen. Wir sind sehr froh dass wir doch erst Montag ins Wasser kommen – so schaffen wir noch jede Menge, was teilweise in der Marina unmöglich oder zu mindestens schwieriger geworden wäre. Gestern habe ich die Dämmung vom Motorraum neu gemacht, auch das war auf der Werft wesentlich bequemer. Und über den Lärm beim Schleifen hat sich auch niemand beschwert. Endlich ist auch das Ruder wieder drin, das war noch einmal ein Kraftakt, bei dem Frank kräftig mitgeholfen hat.
Endlich ist der Lockdown in Spanien aufgehoben. Seit Wochen stehen wir schon in den Startlöchern. Einiges ist im bereits Winter passiert, der Motor wurde aus- und wieder eingebaut und die Führung der Motorwelle repariert, durch die im letzten Sommer Wasser eindrang.
Die Hinreise Valentins war bereits das erste Abenteuer. Am Freitag, den 26. Juni pünktlich um 0 Uhr fuhr er mit dem Zug von Berlin nach Brüssel. Im Gepäck hatte Valentin den 30 Kilo schweren Windpiloten. Sicherheitshalber checkte er beim Passieren von Köln noch einmal den Flugplan in Brüssel und musste mit Schrecken feststellen, dass der Flug nicht angezeigt wurde. Somit war klar, dass die Reise nicht nach Plan verläuft. Auch andere Flüge nach Spanien waren gestrichen worden. Zum Glück hat Valentin dann noch einen der letzten Plätze auf einem Flug nach Madrid bekommen. Auch das riesige Gepäckstück haben sie problemlos mitgenommen. Allerdings ist Madrid fünf Autostunden von Almerimar entfernt.
Am Flughafen Madrid dauerte es lange, bis Valentin den großen und schweren Windpiloten in Empfang nehmen konnte. Inzwischen war die Autovermietung geschlossen und ihm blieb nichts anderes übrig, als die Nacht im Flughafenhotel zu verbringen. Pünktlich am nächsten Morgen bei der Autovermietung angekommen, gab es die nächste Überraschung – kein passendes Auto verfügbar. Nach einer Stunde Diskussion konnte dann doch eine Lösung gefunden werden und Valentin konnte sich auf den Weg nach Almerimar machen.
Und dann endlich ist er – nach 3,5 Monaten – mit dem Sperrgepäck (siehe Karton) auf unserer mittlerweile recht schmutzigen Lady angekommen.
Zum Glück war das Boot komplett und unversehrt. Die ersten Arbeiten wurden getan – Deck und Rumpf sauber geschrubbt, Ruder angebaut (nachdem falsche Teile noch mal neu angefertigt wurden), und es wurde begonnen, die noch offenen Stellen zu verschließen. Im Inneren herrschte noch Chaos, aber das wird nach Julianes Ankunft schnell behoben sein.
Der Flug von Juliane und den Jungs am Donnerstag, den 02. Juli verlief wider Erwarten problemlos. Er wurde nämlich nicht gecancelt und auch die Sicherheitskontrolle wurde von Juliane gemeistert, trotz Kinderschere und Joghurtbecher im Gepäck.
Die größte Herausforderung die jetzt auf uns wartet, ist die Reinigung des Dieseltanks. Dafür müssen die 400 Liter Diesel abgelassen und gefiltert werden, erst dann können wir ins Wasser. Leider sind bis jetzt die bestellten Kanister noch nicht angekommen, aber wir haben schon mal den Filter (linkes Foto). Leider ist der Wincher zu klein (mittleres Foto) aber inzwischen können wir Chris dabei zuschauen, wie er das Ruder montiert.
Und wir genießen den blauen spanischen Himmel – hoffentlich auch bald das Wasser.
Heute war der Spezialist von der Werft an Bord. Er konnte nicht viel sehen aber was in Erfahrung gebracht werden konnte war: Die Werft hier in Alicante ist relativ teuer, man kann nicht selbst Hand anlegen und benötigt auch ein Hotel da man nicht auf dem Boot übernachten kann. Durch Zufall traf ich einen Yacht-Spezialisten, der empfahl, noch 180 Seemeilen weiter zu fahren nach Almerimar. Es gibt dort eine Werft, die viel Service bietet, einen deutschsprachigen Spezialisten hat und bei der man sich Tag und Nacht auf dem Boot aufhalten kann. Alleine ist diese Strecke mit dem Schiff nicht zu bewältigen und so fragten wir Julianes Papa Eberhard, einzuspringen. Er sagte auch spontan zu und buchte gleich einen Flug für morgen.
In der Zwischenzeit gab es auf dem Schiff auch genug Aufgaben, die bewältigt werden mussten.
Eine Pumpe wurde neu verschraubt und abgedichtet. Die alte Stelle war schon teilweise weich geworden. Eine weitere Pumpe wurde fixiert.
Die nächste Herausforderung war ein neuer Steckeradapter für die Stromversorgung.
Mal sehen ob es funktioniert…. befürchte schon das schlimmste für den Charger…
In den letzten zwei Wochen haben wir festgestellt, dass immer wieder Wasser durch den Ruderkoker eindringt. Es ist nicht viel aber wir haben beschlossen, der Ursache auf den Grund zu gehen und das am besten auf einer Werft. Die Werft hier in Alicante ist ungefähr 2,5 Seemeilen entfernt und wir müssen leider die exclusive Marina Deportiva verlassen und uns in den Werfthafen begeben.
Nach einem erfolgreichen Anlegemanöver gibt es immer ein Anlegebier.
Michele hat auch noch einen Großeinsatz am Mast vollbracht. Auf halber Höhe musste das Deckslicht repariert werden. Man muss sich behelfen denn für diese Bauform gibt es keine Ersatzteile mehr.
Auch der Stagwirbel lief nicht richtig rund und musste gewartet werden:
Zur Belohnung gibt es einen tollen Rundblick …
… und man kann dem Valentin mal schön auf den Kopf spucken.
Nach zwei spannenden und produktiven Wochen musste Michele nun wieder von Bord gehen.