Mehr als einen Monat ist es her, dass wir die Biskaya überquert haben und uns eine Welle auf die Seite gelegt hat. Wir haben viel gegrübelt, aber vor allem haben wir uns von der spanischen Sonne mitreißen lassen, viele Ausflüge gemacht und auch mal am Strand rumgehangen. (Der Beitrag hierzu folgt natürlich noch!)

Gerade liegen wir in Porto im HAFEN! Warum im Hafen? Eigentlich kann man hier im Fluss auch wunderbar ankern! Am 13.10. musste Valentin wegen verschiedenen beruflichen Terminen nach Deutschland, 4 Tage später kommen mal wieder Gäste an Bord.

Leider fegt ab 18. ein fetter Sturm – von Süden – hier rüber.

Eine Klampe reißt es ab, Leinen werden innerhalb weniger Stunden durch gescheuert, wenn sie nicht mit dickem Schlauchmantel gesichtet wurden. Das Boot schwankt so sehr, dass man sich festhalten muss. Am Ende haben wir alle Leinen mindestens verdoppelt und trotzdem bin ich nachts immer wieder raus und habe sie kontrolliert. Der Hafen ist bei südlichen Winden nicht geschützt – riesige Wellen drücken in die Flusseinfahrt und verstärken zusätzlich die Tide (das Auf und Ab der Gezeiten). Aber ich lerne tolle Menschen kennen! Mit Beginn des Sturms legt sich die „DESTINY“ (www.sailblogs.com/member/destinyatsea) neben uns – ein britisches Schiff mit einem unglaublich herzlichen Pärchen darauf. Ihre Geschichte zu erzählen und das Boot zu beschreiben, würde hier den Rahmen sprengen. Sie haben mir mit den Leinen geholfen, mich unterstützt und tolle Gespräche zum Thema Langfahrtsegeln geführt. Ich bin immer noch tief beeindruckt! 
An einem etwas ruhigeren Tag fahren wir mit dem Zug nach Coimbra und von dort aus weiter nach Conimbriga – eine ehemalige Römerstadt und eine der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Portugals. Auch hier finden wir die beeindruckenden Mosaike wieder. 

Am 23. kommt Valentin endlich zurück und erlebt noch das letzte Aufbäumen. 


Nach einem beeindruckenden Spaziergang vor zum Atlantik reißt am Ende unser Fingersteg auseinander und wird nicht mehr vom Pontoon gehalten.

Auch die DESTINY liegt an dem Steg und die Eigner sind am Vortag abgereist. Nun muss sie abgeschleppt werden, bevor wir uns verlegen können. Zum Glück klappt beides ohne größere Probleme, auch wenn es wegen der nicht gerade günstigen Umstände etwas aufregend war. Es war leider auch das einzige Mal, dass unsere Gäste mit dem Boot „unterwegs“ waren. 
Nun hoffen und warten wir auf ein Wetterfenster, das es uns erlaubt sicher Richtung Süden zu segeln. 

Zum Glück ist Porto eine Stadt, die man nicht oft genug besichtigen kann – für mich einer der faszinierendsten Orte, die ich bis jetzt kennengelernt habe. So reich an großen und kleinen Gebäuden, die mich immer wieder aus neue überwältigen. 

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