Nachdem wir ein paar Tage vor Ceuta – eine spanische Exklave – geankert haben, segeln wir in wenigen Stunden nach Smir, unserer ersten Station in Marokko. Wir sind mega aufgeregt, da wir keine Ahnung haben, was uns erwartet. Den Hafen haben wir nicht erreicht und noch nie wirklich Einklarieren müssen. Zum Glück spricht Valentin auch französisch, sodass wir hofften uns zu mindestens ein bisschen verständigen zu können. Vor der Hafenmauer entdecken wir erst einmal einen aufgelaufenen Frachter und die ersten Boote die wir sehen gehören dem Militär. Die erste Erleichterung – wir können erst einmal längsseits an der Kaimauer fest machen. Die zweite Erleichterung – es sind alle super nett und mit Französisch können wir uns gut verständigen. Nachdem wir uns im Hafen angemeldet haben geht’s zur Marinepolizei, dann zum Zoll und nachdem auch noch drei Uniformierte unser Boot gecheckt haben, können wir uns dem Festmachen à la Mittelmeer mit Moorings stellen. Aber nach einigem Hin und Her gelingt uns auch dies, eine Freude ist es nicht. 

Smir selbst ist eine riesige Ferienanlage, die jetzt, Anfang März, noch völlig ausgestorben ist. Dafür gibt es einen breiten Sandstrand und, obwohl das Wasser noch recht eisig ist, gehe ich jeden Morgen schwimmen und freue mich wie verrückt darüber. 

Und dann kommt der Stein ins Rollen – Matze, ein guter Freund, der uns schon oft aus größter Not geholfen hat, schreibt mir auf meine Statusmeldung unserer Ankunft auf dem afrikanischen Kontinent. Er berichtet von einem befreundeten Pärchen, die gerade eine Herberge in Chefchaouen herrichten. Wir scherzen ein bisschen, dass es mit dem Boot schwierig wird, so weit ins Landesinnere zu kommen, aber die Idee reift… Wir schauen auf der Karte wie weit es ist und stellen fest – mit dem Auto sind es lediglich 1,5 Stunden Fahrt. Schnell informieren wir uns in einigen Foren, schauen nach dem Wind und der Strecke bis zum nächsten marokkanischen Hafen und beschließen nicht zu segeln, sondern ein Auto zu mieten. Die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können.

Zu unserer großen Freude klappt es auch mit der Buchung eines Mietwagens, sodass wir gleich am nächsten Tag später ins Landesinnere aufbrechen können. Sorgen um unser Boot machen wir uns nicht – die Polizeistation ist nicht einmal 100 Meter entfernt und Tag und Nacht besetzt.

Zudem entdecken wir überall Wachposten. Später erfahren wir, dass der König im Sommer sein Boot in dieser Marina liegen hat. Wir sind also in bester Gesellschaft! 

Schon die Fahrt nach Chefchaouen ist ein Erlebnis und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus.

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